Die Herausforderung: Umgang mit Fehlern in einer leistungsorientierten Gesellschaft
In einer Gesellschaft, die stets nach vorne strebt, sind Misserfolge, Fehler und Enttäuschungen oft unerwünscht. Doch seien wir ehrlich – Misserfolge hinterlassen Spuren, auch im persönlichen Bereich. Besonders Führungskräfte erleben sich in solchen Momenten oft isoliert und müssen sorgfältige Psychohygiene betreiben, um nach Rückschlägen wieder in die Spur zu finden.
Die innere Dynamik: Warum wir an Fehlern stagnieren
Viele Menschen greifen in Krisensituationen auf früh erlernte Denk- und Verhaltensmuster zurück – das sogenannte Fixed Mindset. Diese Denkweise ist geprägt von:
Vermeidung großer Herausforderungen aus Angst vor dem Scheitern.
Der Überzeugung, Fehler nicht zuzugeben, um keine Schwäche zu zeigen.
Festhalten an Altbewährtem („Never change a running system“).
Ablehnung von Feedback und Kritik, um das Selbstbild zu schützen.
Ein Fixed Mindset hemmt jedoch die Fähigkeit, innovativ und flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.
Der Wandel: Vom Fixed Mindset zum Growth Mindset
Die US-amerikanische Psychologin Carol Dweck beschreibt das Growth Mindset als Denkweise, die nach Rückschlägen zu höherem Wachstum und Leistungsniveau führt.
Kennzeichen eines Growth Mindsets:
Lernbereitschaft: Ein kontinuierlicher Wunsch, Neues zu lernen.
Offenheit für Unsicherheiten: Probleme werden angesprochen und Lösungen gesucht.
Fehlerfreundlichkeit: Fehler werden als Chancen für Wachstum gesehen.
Feedbackorientierung: Kritik wird als Möglichkeit zur Weiterentwicklung genutzt.
Inspiration durch andere: Der Erfolg anderer wird als Ansporn betrachtet.
Beispiel: Absagen im BewerbungsprozessEin Fixed Mindset sagt: „Ich bin einfach nicht gut genug.“Ein Growth Mindset sagt: „Absagen motivieren mich, kreativer und ausdauernder nach der besten Gelegenheit zu suchen.“
Schritte zum Growth Mindset
Wahrnehmen: Welche Überzeugungen halten Sie fest? Was macht Ihnen Angst?
Bewerten: Unterstützen diese Überzeugungen Ihre Fähigkeit, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren?
Reflektieren: Welche Ansätze könnten Ihnen helfen, Ihre Denkweise zu verändern? Wer kann Sie dabei unterstützen?
Innovationsfähigkeit durch eine positive Fehlerkultur stärken
Ein Growth Mindset sollte nicht nur individuell, sondern unternehmensweit gefördert werden:
Alte Muster aufbrechen: Bewältigungsstrategien überdenken und durch neue ersetzen.
Fehlerkultur entwickeln: Eine Atmosphäre schaffen, in der Fehler als Lernchancen gelten.
Raum für Experimente: Mitarbeitende ermutigen, ohne Angst vor Konsequenzen neue Ideen auszuprobieren.
Durch den Abbau von Ängsten können Unternehmen Energie und Kreativität freisetzen, die in gemeinsamen Erfolgskampf statt in internen Machtkämpfen fließt.
Reflexionsfragen für den ersten Schritt
Was wäre Ihr nächster Schritt hin zu einem Growth Mindset?
Was können Sie in Ihrem Unternehmen tun, um mehr Beweglichkeit und Innovationskraft zu fördern?
Wer könnte Sie dabei unterstützen?
Jetzt aktiv werden
Die Entwicklung eines Growth Mindsets und einer positiven Fehlerkultur sind entscheidende Schritte, um die Innovationskraft eines Unternehmens zu steigern. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, Ihre Organisation beweglicher und zukunftsorientierter zu machen.

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